Vorstellung des Projekts
Das ProjektScrollDoku ÜSTRAKGS Gronau & Schiller-Oberschule Sarstedt
Mit Hilfe des Branchenerkundungsprojekts sollten verschiedene MINT- Beruf kennengelernt werden. MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Während des Projekttags im Unternehmen konnten die Schülerinnen und Schüler den Auszubildenden Fragen zu ihrer Ausbildung stellen.
In von den Schülern geführten Interviews erzählen die Auszubildenden von ihren Aufgaben und Tätigkeiten während der Ausbildung im Betrieb und gehen genauer auf ihre Arbeitsabläufe ein. Zusätzlich zu den MINT-Berufen bekam die Klasse Einblicke in Medienberufe, da das Projekt medial dokumentiert wurde.
Angeleitet und durchgeführt wird das Projekt durch den Bildungsverein ARBEIT UND LEBEN Nds. und der Filmagentur filmklar aus Hannover. Initiiert wurde das Projekt von der IdeenExpo GmbH und gefördert durch die Bundesagentur für Arbeit.
Vorstellung des Unternehmens
ÜSTRA Hannoversche Verkehrsbetriebe AGÜber das Unternehmen
Im Jahr 2017 hat die ÜSTRA einen Verlust von rund 31,7 Millionen Euro erwirtschaftet. Sie hat außerdem einige Tochterunternehmen, wie zum Beispiel Protec, die für die Sicherheit in den Stadtbahnen und Stationen zuständig ist.
Betriebshof Glocksee
Auf dem Betriebshof Glocksee findet die Wartung und Instandhaltung von Stadtbahnen statt. In einer großen Werkstatt durchlaufen die Stadtbahnen regelmäßige Wartungsarbeiten. In dem Prozess wird jede Stadtbahn in ihre Einzelteile zerlegt und, wenn nötig, ausgebessert. Auch Sensoren, Systeme und Technik werden geprüft und ersetzt. Typischerweise werden diese Arbeiten von Mechaniker/-innen und Elektroniker/-innen durchgeführt. In der Werkstatt befinden sich einzelne Abteilungen für Hydraulik, Motoren, eine Lackiererei, eine Karambolage-/Vandalismus-Werkstatt, eine Reinigung sowie ein großes Ersatzteillager.
ÜSTRA Hannoversche Verkehrsbetriebe AGGeschichte des Unternehmens
Die ÜSTRA baute ihr Straßenbahnnetz immer weiter aus, sodass Hannover 1901 das deutschlandweit größte Straßenbahnnetz besaß.
1965 hat die Stadt Hannover mit dem Bau von Straßenbahnnetzen unter der Erde begonnen - eine große Chance für den öffentlichen Nahverkehr in der Innenstadt. Zehn Jahre später wurde der erste unterirdische Streckenabschnitt zwischen Hauptbahnhof und Waterloo eröffnet.
1969 wurde das private Unternehmen zu einem kommunalisierten Unternehmen, weil die ÜSTRA ihre Fahrpreise um 10 Pfennig anheben wollte, was den Hannoveranern gar nicht gefallen hat. Eine Fahrt sollte jetzt 80 Pfennig kosten. Demonstranten haben einen Widerstand organisiert und Autofahrer, die einen roten Punkt auf ihrer Windschutzscheibe kleben hatten, haben freiwillig andere Personen mitgenommen - eine günstigere Alternative zu den teuren ÜSTRA-Fahrkarten. Die Stadt Hannover reagierte, überführte die ÜSTRA in ein städtisches Unternehmen und senkte die Fahrpreise auf 50 Pfennig.
Auch heute entwickelt die ÜSTRA ihre Busse und Stadtbahnen stetig weiter. 2016 sind auf Hannovers Bus-Erlebnislinie 100 und 200 die ersten Elektrobusse in Betrieb gegangen.
ÜSTRA Hannoversche Verkehrsbetriebe AGFahrzeuge
Zur Flotte der ÜSTRA gehören drei verschiedene Stadtbahnen. Der knallgrüne TW 6000 fährt seit 1974 durch Hannovers Straßen. Für die EXPO 2000 wurde das Straßenbahnnetz ausgebaut und seit 1997 unterstützen 144 silberne TW 2000 die ÜSTRA. Wegen ihrer Farbe nennen Hannoveraner diese Stadtbahn auch “Silberpfeil”. Vor vier Jahren fuhren erstmals die nagelneuen TW 3000 Stadtbahnen auf Hannovers Straßenbahngleisen. Die neuesten Stadtbahnen erfüllen hohe Sicherheitsstandards und sollen die über 30 Jahre alten “Grünen” nach und nach ersetzen.
Stadtbusse
Zu Hannovers 674 Bushaltestellen fahren drei verschiedene Bustypen der ÜSTRA. Seit 2006 rollen die Diesel-Busse der ÜSTRA durch Niedersachsens Landeshauptstadt. Vor allem Rollstuhlfahrern erleichtern die Busse den Weg durch die Stadt. Ausfahrbare Rampen und Niederflurbusse, die sich zur Seite der Türen neigen können, erleichtern mobilitätseingeschränkten Fahrgästen das Ein- und Aussteigen. Seit über 10 Jahren setzt die ÜSTRA auf Hybridbusse. Der umweltfreundliche Bus ist eine besonders sparsame Alternative zu den Diesel-Bussen. Auf der Linie 100/200 fahren seit 2016 regelmäßig Elektrobusse. Bis 2020 sollen in Hannover nur noch Hybrid- und Elektrobusse fahren, damit die Region Hannover ihre Klimaschutzziele erreichen kann.
MINT-Ausbildungsberufe
ÜSTRA Hannoversche Verkehrsbetriebe AGAusbildungsmöglichkeiten
Folgende Ausbildungsmöglichkeiten haben Bewerber/-innen bei der ÜSTRA:
- Fachkraft im Fahrbetrieb
- Kfz-Mechatroniker/-in
- Elektroniker/-in für Betriebstechnik
- Kaufmann/-frau für Büromanagement
- Mechatroniker/-in
- Fachinformatiker/-in
- Duales Studium B.Sc. Wirtschaftsinformatik
Am Betriebshof Glocksee befindet sich die Ausbildungswerkstatt für die Mechatroniker/-innen und Elektroniker/-innen.
In einer eigenen Ausbildungswerkstatt lernen sie in eineinhalb Jahren die allgemeinen Grundkenntnisse des Berufes, z.B. das Biegen und Sägen von Blechen, das Verdrahten von Schaltungen oder das Bedienen pneumatischer Maschinen. Auch Fräsen, Lasern, Sägen und den 3D-Druck lernen sie in der Ausbildung kennen. Neben diesen handwerklichen Inhalten finden sich die Azubis auch regelmäßig in kleinen Lerngruppen zusammen und erarbeiten selbständig Inhalte zu ihrer Ausbildung.
AusbildungsberufElektroniker/-in für Betriebstechnik
Aufgaben
Elektroniker/-innen für Betriebstechnik kümmern sich um elektrische Probleme bei den Stadtbahnen und reparieren die Fahrzeuge. Schon in der Ausbildung lernen sie den Umgang mit Metall und Elektronik sowie den Umgang mit Maschinen, wie beispielsweise dem Laser und 3D-Drucker, kennen. Im ersten Lehrjahr wird beispielsweise ein Pneumatik-Motor zusammengebaut. Diese Fähigkeiten sind wichtig, um defekte Hauptleitungen zu reparieren und ihre Qualität zu verbessern, damit beim Stadtverkehr alles glatt läuft.
Voraussetzungen
Um eine Ausbildung als Elektroniker/-in bei der ÜSTRA anzufangen, benötigt man technisches Verständnis und Motivation sowie einen guten Realschulabschluss.
Das Unternehmen verlangt auch einen guten Umgang mit Maschinen und Kleinteilen.
Ausbildungsdauer
Die Ausbildung zum/zur Elektroniker/-in für Betriebstechnik bei der ÜSTRA dauert insgesamt dreieinhalb Jahre.
Ausbildungsvergütung
Während der Lehre bekommen die Auszubildenden folgende Vergütung:
1. Lehrjahr: 1.068 € (brutto)
2. Lehrjahr: 1.118 € (brutto)
3. Lehrjahr: 1.168 € (brutto)
4. Halbes Lehrjahr: 1.218 € (brutto)
Elektroniker/-inInterview
AusbildungsberufMechatroniker/in
Aufgaben
In der Ausbildung zum/zur Mechatroniker/-in bei der ÜSTRA lernt man das Reparieren, Warten und Installieren der Mechanik einer Straßenbahn.
Während der Ausbildung durchläuft man verschiedene Abteilungen. Im Rahmen einer Projektarbeit bauen die Auszubildenden eine Sortieranlage. Dabei lernen sie viel über Metall und Elektronik. In einer Zwischen- und einer Abschlussprüfung bearbeiten sie selbstständig eigene Projekte.
Voraussetzungen
Als Bewerber sollte man interessiert und motiviert sein, mit Elektronik und Mechanik zu arbeiten. Die ÜSTRA erwartet einen guten Realschulabschluss sowie gute Kenntnisse in Physik, Mathematik und Englisch. Außerdem müssen die Auszubildenden mit dem PC umgehen können und handwerklich geschickt sein.
Ausbildungsdauer
Die Ausbildung zum/zur Mechatroniker/-in dauert bei der ÜSTRA dreieinhalb Jahre.
Ausbildungsvergütung
Die Ausbildungsvergütung beträgt im 1. Lehrjahr 1068 Euro brutto und erhöht sich jedes weitere Jahr um 50 Euro.
Interview
ÜSTRA Ausbidlungswerkstatt GlockseeAusbilder
Medienberufe
Ausbildungsmöglichkeiten in der MedienbrancheMBTMediengestalter/-in Bild und Ton
Die Ausbildung qualifiziert dazu, Bild- und Tonaufzeichnung zu bearbeiten sowie bei Live-Übertragungen Bild- und Tonmischungen vorzunehmen.
Ausbildung
Die Ausbildung findet sowohl in einem Betrieb als auch in der Berufsschule statt. Im Betrieb erlernt man die praktische Seite des Berufs und übernimmt konkrete Aufgaben. In der Berufsschule wird das theoretische Hintergrundwissen vermittelt. Während der Ausbildung muss man als Ausbildungsnachweis ein Berichtsheft über Aufgaben und Tätigkeiten führen.
Berufsfeld
Typische Aufgaben sind: Zusammenarbeit mit dem Autor/Redakteur, produktionstechnische Beratung und Mischung von Ton- und Bildsignalen unter Live-Bedingungen.
Ausbildungsdauer: dreieinhalb Jahre
Ausbildungsmöglichkeiten in der MedienbrancheGTAGestaltungstechnische/-r Assistent/-in
In allen Bereichen entwickelt und arrangiert man die grafische Erscheinungsform von Dienstleistungen oder Produkten. Man arbeitet eng mit Kunden zusammen und erstellt anhand ihrer Wünsche das jeweilige Endprodukt.
Ausbildung
Es ist eine rein schulische Ausbildung. Sie dauert in der Regel zwei Jahre. Wird der Erwerb der Fachhochschulreife oder der allgemeinen Hochschulreife angestrebt wird, dauert sie drei bis vier Jahre.
Berufsfeld
Typischerweise arbeitet man nach der Ausbildung in Werbeagenturen und Verlagen. Je nach Spezialisierung ist auch eine Anstellung in Druckereien, Modeateliers, Softwarefirmen oder Rundfunkveranstaltern möglich.
Ausbildungsdauer: zwei bis vier Jahre
Studienmöglichkeiten in der MedienbrancheB.A. IMC dualIntegrated Media & Communication
Die Umsetzung lernt man durch Seminare, wie Design und Medienproduktion für Print, Web und Bewegtbild.
Ausbildung/Studium
Neben dem Studium in der Hochschule und dem Unterricht durch die Multi-Media Berufsbildende Schule absolviert man Praxisphasen in geeigneten Betrieben. Es besteht ein ständiger Wechsel zwischen diesen Bereichen.
Berufsfeld
Nach dem Studium kann man in Agenturen, Verlagen, Unternehmen und Organisationen im Bereich der Werbung, PR oder Kommunikation arbeiten.
Nach Abschluss des Studiums hat man den Bachelor of Arts. Wenn man möchte, kann man noch einen Masterstudiengang anschließen.
Studiendauer: vier Jahre
Unsere Erfahrungen
ÜSTRA Hannoversche Verkehrsbetriebe AGFazit
Uns persönlich half der Tag bei der ÜSTRA sehr, auch wenn einige von uns gemerkt haben, dass sie kein Mechatroniker oder Elektroniker werden wollen. Es war sehr spannend und eine gute Möglichkeit, sich über den Betrieb und die Ausbildungsberufe zu informieren.